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Öffentliche Verkehrsmittel

Inzwischen durchblicken wir das Thema… Im Grunde gibt es drei Möglichkeiten ohne Auto voran zu kommen:

1) Taxi: Das ist super bequem und flexibel. Es gibt mehrere Unternehmen wie Grab und ComfortDelGro. Einfach die App laden, Kartendaten hinterlegen und zum Gestpreis buchen. Für eine 20 min Fahrr nach Sentosa haben wir gestern ca 9 EUR gezahlt.

2) MRT: super sauber und schnell. Nur manchmal ist die nächste Station ein wenig entfernt. Beim Eingang die Debit Karte oder das Handy an den Kartenleser halten. Und das gleiche beim Ausgang. Abgerechnet wird nach Entfernung und Uhrzeit. Heute Abend haben wir von Chinatown zur Orchard etwa 1,20 EUR gezahlt.

3) Bus: hat den Vorteil, dass man mehr sieht. Und das Streckennetz ist sehr gut. Gleiches Prinzip: Einfach die Debit Karte and den Leser beim Ein- und Aussteigen halten. Für 12 km heute nach Tiong Bahru haben wir etwas mehr als 1 EUR berechnet bekommen.

Bisher haben wir noch kein Auto vermisst.

6 Antworten auf „Öffentliche Verkehrsmittel“

Es sind zum Glück nicht alle Länder so hinterweltrisch wie Deutschland was den ÖPNV angeht! Da würde ich das Auto auch nicht vermissen! 👍 Viele Grüße nach Singapur! 🤗

.. um es in den Kontext zu rücken: wir reden ja über den ÖPNV in einer Großstadt. Ich möchte mal behaupten, wenn man eine deutsche Großstadt nie verlässt, ist der ÖPNV auch ausreichend. Und dann erhebt ja Singapore erhebliche Zölle und die COE auf Autos, so dass ein Mittelklassewagen in der Anschaffung um die 80 Tsd Euro kostet (unser VW Touran kostetet über 100 Tsd.). Das ist natürlich dann einfach – und aber auch notwendig – diese zusätzlichen Einnahmen in den ÖPNV zu stecken. Es werden schließlich ca 90% der Bevölkerung von der Anschaffung eines PKWs über den Preis schlicht ausgeschlossen. In SG gibt es rund 5,6 Mio Einwohner, die Gesamtzahl der Autos liegt leicht über 1 Mio (inclusive commercial vehicles, taxis, etc), die privaten liegen derzeit bei rund 550 Tsd. Und dann gibt es ja ausreichend Reiche, die oft deutlich mehr als ein Auto haben (siehe Sentosa Post).
Fazit: in einem reichen und sehr kleinen Land, in dem privater Verkehr sanktioniert wird, ist es nicht verwunderlich, dass ÖPNV gut geht.

Na ja – Versuch mal als Ausländer und neu in der Stadt S-Bahn, Taxi und Bus ohne Bargeld zu fahren. Das ist ein Ultra-Triathlon. Timo hat uns gestern erst seine letzte Bahn-Story erzählt. Und Ann-Kathrin haben wir in der Vergangenheit mindestens 2 mal die Woche irgendwo eingesammelt, weil die Bahn Probleme hatte. Da ist schon ein Unterschied…

Frank, das stimmt natürlich. Ich will ja nur sagen, mit welchen radikalen Mitteln diese guten Zustände erzwungen werden. Man stelle sich die Diskussion in Deutschland vor, wenn die Regierung beschlösse, dass Autos nun das 5 fache kosten sollen und die Anzahl der Autos hart beschränkt wird (d.h. die Berechtigung des Autobesitzes verauktioniert werden) um den ÖPNV zu stärken. Und dann würden die Verkehrswege ohne Rücksicht auf bestehende Gegebenheiten einfach beschlossen und durchgeführt. Ohne Naturschutzbelange, mit
Enteignungen quasi über Nacht etc.. Selbst gesehen/erlebt mit der Thomson Line.
Ich bin trotzdem und unverändert ein großer Fan von der Durchschlagskraft der Singapurer Regierung. Es kommt aber mit einem hohem Preis der Freiheitseinschränkung, der mit dem deutschen Gedankengut des Individualschutzes nicht vereinbar ist. Und insofern fühle ich mich immer noch getriggert vom Vergleich, dass es in Deutschland deswegen hinterweltlerisch sei. Das ist eben nicht hinterweltlerisch, sondern ein Ergebnis von Werten und Rechten. In Deutschland (und anderen ähnlichen Ländern) ist die Infrastruktur so gut, wie es die Entscheidungswege und Mitspracherechte zulassen. (Wie z.B. Mobilfunk: alle wollen Empfang, kaum jemand aber einen Sender vor der Tür)
Diktatur hat Vorteile, und meistens geht es in Singapore auch sehr gut. Es führt aber auch zu schrecklichen Beispiele: der neue Hiqhway durch Bukit Brown Cemetery, der bis dahin schönste historische Friedhof in Singapore. Wenn ich mit richtig erinnere, wurden 6000 Gräber umgebettet. Just saying.

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